Sommerprojekt QEK Junior Teil 1 – Abholen und entkeimen
Nach langer Zeit mal wieder ein Beitrag, jedoch aus einer ganz anderen Kategorie als IT. Mein Onkel besitzt schon seitdem ich denken kann (um genau zu sein seit 1978, also noch lange vor meiner Zeit) einen alten DDR Wohnanhänger – einen QEK Junior – auf den ich schon als Kind abgefahren bin und wann immer ich zu Besuch war und es die Temperaturen zuließen, schlief ich darin. Schon damals sagte ich immer das dieser Wohnanhänger irgendwann einmal mir gehören wird und mein Onkel entgegnete immer das dies nie geschehen wird, da er ihn nie abgeben würde. Über ein Jahrzehnt später erreichte mich Mitte letzten Jahres, über den Verwandschaftsbuschfunk, die Nachricht, das mein Onkel den Wohnanhänger verschrotten möchte und ich dachte ich hör nicht richtig. Also direkt angerufen und ihm gesagt das er das mal schön vergessen kann und mir das Ding gefälligst geben soll, dem er nach etwas hin und her schlussendlich auch zustimmte. Meine Eltern waren davon nicht all zu begeistert, da sie ihn nur als Schrott betrachten und ich konnte mir immer anhören „Der kommt aber nicht auf unser Grundstück!“. Zum Glück habe ich aber einen netten Nachbarn und Kindheitsfreund namens Christoph, der meinem QEK einen Stellplatz geben wird.
So viel zur Vorgeschichte, letzte Woche war es dann nun endlich so weit und ich fuhr mit Christoph zu meinem Onkel um den QEK zu holen. Da dieser nun seit fast 7 Jahren stand, hatte er natürlich keinen TÜV und ich war mir nicht sicher ob ich direkt einen bekommen würde, weswegen wir mit einem großen Anhänger (Dank nochmal an den Freund meiner Schwester an dieser Stelle) fuhren, worauf der QEK dann schlussendlich geladen werden sollte. Der Plan war hinfahren, draufrollen, festschnallen und zurück. Alles in allem hat wir dafür nicht viel Zeit oder Aufwand eingeplant. Naja, schlussendlich hat das Beladen 1,5 Stunden gedauert, da der QEK doch breiter war als gedacht und wir etwas improvisieren musste und wir uns dann auch noch in Berlin verfuhren. Aber es ging schlussendlich alles gut und der QEK steht nun bei mir.
2 Tage später machte ich mich dann daran mir das gute Stück mal etwas näher anzuschauen. Vorab, der Gute ist Baujahr 1974 (EZ 1978) und stand in seinem ganze Leben die meiste Zeit eigentlich rum. Ich selbst kann mich an keine 10 Gelegenheiten erinnern, wo er wirklich mal bewegt wurde. Auch wurde in den ganzen Jahren nie etwas an ihm erneuert oder getauscht (abgesehn von den Rädern), höhstens mal notdürftig geflickt. Dafür muss man aber sagen, das er echt ganz in Ordnung aussieht und nichts gravierendes gammelt, weil es aber auch nicht viel gibt was gammeln könnte. Als ersten Akt habe ich erstmal angefangen alles was so im Inneren vorhanden war rauszuschmeißen, was primär die, auf Grund von brüchigen Fenstergummis, feucht gewordenen Polster, Teppiche und Gardienen waren und die Innenverkleidung der Küchenschränke. Außerdem fand ich einen intakte Hängematte, welche ich direkt mit der kleinen Tochter meines Nachbarn aufspannte und ausprobierte.
Am nächsten Tag schob ich den Hänger dann zusammen mit meinem Vater doch auf das Grundstück meiner Eltern, um den QEK von außen zu reinigen. Er stand bei meinem Onkel immer unter einem Nadelbaum und sah dementsprechend aus. Die Außentemperaturen stimmten und so schnappte ich mir einen Hochdruckreiniger und fing an, zusammen mit meinem Vater, den QEK wieder weiß zu machen. Das meiste und gröbste ging ab, allerdings haben die ein oder anderen Harzspuren dem Hochdruckreiniger getrotzt und so muss ich die Tage nochmal mit Schwamm und Scheuermilch rann. Außerdem musste ich nach der Reinigung außen, innen erst einmal wischen, auf Grund der zuvor erwähnten brüchigen Fenstergummis.
Nachdem der Dreck außen nun weitesgehend runter war, konnte ich nun besser herausfinden was so getauscht bzw. erneuert werden muss, was folgende Dinge wären:
- Abdeckung der Kennzeichenbeleuchtung, welche gebrochen ist
- Schalen der Beleuchtung müssen entweder erneuert oder poliert werden
- Alle Schrauben, da diese teilweise nur noch aus Rost bestehen
- Gummis der Fenster, Tür und Dachluke
- Haltebänder der Dachlucke
- Das linke Fenster und die Frontscheibe, da diese auf Grund von jahrelanger UV Einstrahlung Minirisse haben (Plexiglas)
- Löcher und vorhandene Beschädigungen an der Glasfaserhaut ausbessern
- Alle Polster müssen neu gemacht werden
- Neue Gardienen
- Türschloss
- Bodenplatte direkt an der Tür sollte neu gemacht werden, da die im Türbereich etwas angegammelt ist
- Abschleifen, versiegeln und streichen des Fussbereiches vor der Küche
- Neuer Boden – geplant ist Linoleum
- Außenbox wieder in Stand setzen (gebrochenes Scharnier, gammelnde Bodenplatte)
- Alle Belüftungsöffnungen mit Insektengittern versehen
- Bodenstützen von Rost befreien, versiegeln und schmieren
- TÜV
Das waren jetzt die Dinge die definitiv erneuert werden müssen und nun die Dinge die ich gern zusätzlich umsetzen würde:
- Himmel verkleiden
- Seiten verkleiden oder streichen
- Küche farblich aufhübschen
- Aufstellvorichtung des Tisches verändern oder direkt einen neuen Tisch anfertigen
- Standort der Gasflasche in die Außenbox verlagern
- Mischbatterie ans Waschbecken anbringen
- Wassertank in den Topschrank oder in die Außenbox einbauen, wobei bei letzterem eine Pumpe nötig wäre, bei ersterem würde das Gefälle für den Wasserdruck sorgen
- Alte Lampen durch LED’s ersetzen
- Ringsherum über die Fenster, aus Holz eine Gardienenbefestigung anbringen, worauf oben dann LED-Beleuchtung angebracht werden soll
- Elektrik modernisieren, was heißt Batterie für autarke Stromversorgung, welche wahlweise via Solarpanel auf dem Dach, 12V Anschluss vom Auto oder normale Stromversorgung geladen werden soll
- Eine Anschlussdose für Strom Außen anringen (derzeit hängt unten einfach ein Schukostecker raus)
- Vielleicht einen kleinen TV
- Gasherd
- eventuell einen Minikühlschrank
So, das ist einen ganz schöne Liste und mal schauen was ich davon umgesetzt bekomme und was gerade von den zusätzlichen Dingen aus Gewichtsgründen umsetzbar ist. Als erstes steht jedoch der TÜV auf dem Plan, da der QEK wie gesagt nun seit fast 7 Jahren steht und nach 7 Jahren muss man eine Vollabnahme machen lassen, welche natürlich mehr kostet. Außerdem läuft er noch auf meinen Onkel und eine Ummeldung werde ich ohne TÜV nicht machen können. Schön zu beobachten ist auf jeden Fall, seitdem er nun bei mir steht, das zumindest mein Vater mir sehr aktiv mit Rat und Tat zur Seite steht und das schon mich schon andere Nachbarn auf den QEK angesprochen habe und ab wann man sich den denn mal leihen könnte. :-D
Ich werde auf jedenfall in Zukunft von meinen Vorschritten berichten. Und zu guter letzt, nochmal ganz großen Dank an Christoph für die viele Hilfe :-)