1. HTPC – Endlich hab ich einen
Es ist schon ein sehr sehr langer Traum von mir einen HTPC zusammen zu schustern, den ich allerdings schon eine Weile vor mir her schiebe. Das Ziel war es immer ein so klein wie mögliches, stromsparendes Gerät zu haben was folgende Komponenten vereinen sollte: Receiver, Blueray Player, Player für alle sonstigen in Dateiform vorliegenden Sachen und Spielkonsole für kleinere Spiele. So kann ich dann zumindest meinen Receiver mal entsorgen und den Blueray Player eventuell meinem Vater schenken, damit ich mir auch mal ne Blueray anschauen kann wenn ich zu Hause zu Besuch bin. :-D
Letzten Monat wurde dann, auf Grund privater Umstände, weswegen ich etwas Ablenkung brauchte, die Pläne konkreter und ich recherchierte mal beim Hardwareversandthaus meinem Vertrauens – Mindfactory – was man denn da am besten als Hardware nimmt.
1. Das Gehäuse
Die wohl wichtigste Komponente, denn immerhin ist es der Teil der dann sichtbar ist. Deshalb muss das Gehäuse auch was her machen. Meine Ansprüche daran waren, dass es schön klein, schlicht aber elegant, nicht zu teuer und vielleicht noch ein Frontdisplay hat. Wenn man hier seine Ansprüche allerdings zu hoch ansetzt und keine Kompromisse eingehen möchte, wird das Gehäuse schnell mal der teuerste Teil am ganzen HTPC. Ich habe z.B. den Anspruch auf ein Frontdisplay schnell wieder aufgeben, als ich feststellte das das Gehäuse dadurch direkt mal 100€ teurer wird. Nach meiner Recherche blieben dann zwei Gehäuse übrig, welche alle Kriterien (außer Display) erfüllten. Dies waren das Streacom F7C Evo Chassis und das Inter Tech Mini ITX E-i7. Entschieden habe ich mich dann für letzteres, da bei dem Streacom Gehäuse noch die Nano PSU hinzu gekommen wäre, welche nochmal genau soviel kostet wie das ganze Gehäuse.
Zum Vergleich, das schönste Gehäuse mit Display, welches ich mir rausgesucht hatte ist das Origenæ M10, welches aber mit seinem Preis von fast 300,-€, fast allein so teuer wie im Endeffekt die ganze Hardware gewesen wäre.
2. Der Prozessor
Eines war von vornherein klar – als Prozessor sollte ein Intel verwendet werden. Ich bin eigentlich ein großer AMD Fan, aber ich wollte aus Platz- und Stromspargründen keine externe Grafikkarte verbauen. Ja AMD stellt APU’s her, ich weiß, aber die Grafikkartentreiber von AMD sind leider unter aller Sau und den Stress wollte ich mir nicht antun. Außerdem wollte ich soweit möglich um propriertäre Treiber herum kommen. Das ließ für mich nur den Schluss zu – es wird ein Intel. Meine Recherche legte ich dann erstmal pur auf Leistung und einen gleichzeitig niedirgen TDP Wert aus. Entschieden habe ich mich dann schlussendlich für den Intel i3-3220T, der mich mit seinen 2,8 GHz und 35W überzeugte. Ich muss auch sagen das er derzeit alles ohne zu murren mitmacht, allerdings hätte ich etwas besser recherchieren sollen, denn die Intel Graphic HD2500, welche als Grafikeinheit dient ist leider relativ schwach, was sich aber erst bei Spielen bemerkbar macht. Dafür wäre der Intel i3-3225 mit der Intel Graphic HD4000 die bessere Wahl gewesen, welcher allerdings mit 55W auch etwas hungriger ist. Vielleicht wird er in Zukunft noch getauscht, mal schauen.
3. Der CPU Kühler
Am liebsten wäre es mir ja gewesen wenn ich den Prozessort hätte passiv kühlen können, zum Beispiel über das Gehäuse, aber leider gehen diese auch erst ab 150€ los. Also musste noch ein möglichst leiser Kühler dazu. Ich entschied mich für den Artic Cooling Freezer 11. Beim Zusammenbau gab es allerdings ein paar Platzprobleme, weshalb ich erst einmal den Box Kühler nutzen musste. Allerdings föhnte der bei geringer Last schon ordentlich los, was sicher auch an dem Wärmestau in dem Gehäuse lag. Dazu aber später mehr.
4. Das Board
Bei dem Board war mir wichtig das es einen PCIe Steckplatz hat und es unterstützt per Fernbedienung eingeschaltet zu werden. Da jedes ITX Mainboard eigentlich einen PCIe Steckplatz hat legte ich meine Suche primär auf die IR Kompatibilität aus. Die meisten IR Receiver, intern soweit extern, werden bei USB angeschlossen. Das hat allerdings den Nachteil, dass sie den PC meist nur aus dem Standby (S3) oder Ruhezustand (S4) wecken können. Da mir das aber nicht reichte brachte mich meine Recherche auf den Hersteller ASRock. Auch wenn dieser bei den meisten als Billighersteller verschrien ist, ist er doch der einzige Hersteller der auf manchen seiner Mainboard eine CIR-Header integriert hat (Ok nicht ganz, Intel macht das auf manchen Board auch). In vielen Foren las ich das sie das ASRock B75M-ITX verwenden, weswegen dieses in meinem Warenkorb landete.
5. Der CIR Empfänger
Da ich nun ein Mainboard mit CIR-Header hatte, brauchte ich noch den passenden IR Receiver. Meine Recherche ergab das viele den ASRock CIR Receiver von Inteset Systems verwenden. Leider war/ist genau dieser ausverkauft. Rettung verschafft hier der deutsche Hersteller CoHauS Computer Haus Service UG mit ihrem RC6 IR Receiver. Da dieser allerdings für Intel Boards vorgesehen ist muss man hier noch in ein Adapter Kabel für den ASRock Anschluss investieren, oder man macht sich selbst eins. An dieser Stelle großes Lob an CoHauS, denn 20min nach dem Absenden meiner Bestellung, bekam ich eine E-Mail mit der Frage welches Mainboard ich verwende, damit sie das Kabel individuell anpassen können. Jeder andere Hersteller hätte mir wohl einfach ein Kabel geschickt, nach dem Motto: „Egal obs passt oder nicht, denn es ist ja für ASRock, wenn die abweichen nicht unsere Schuld“
Zur Info für Leute die ebenfalls überlegen wie sie die IR Geschichte auf besten umsetzen: Inteset Systems hat diesen Monat einen Prototyp ihres neuen IR Receivers vorgestellt, welcher auf jedem Mainboard funkionieren soll, also jedes Mainboard aus dem S5 State (Off State) anschaltet.
6. Die TV Karte
Von TV Karten habe ich leider gar keine Ahnung, das fällt eher in den Themenbereich von meinem Vater oder Dana. Denn ich habs bisher noch nie gebraucht und ehrlich gesagt, solang es flimmerte war mir auch egal wie das zustande kam. Allerdings musste ich mich da jetzt mal mit auseinander setzen. Nach viel recherchieren und lesen hätte ich mir fast die Mystique SaTeCaBiX gekauft, las aber zum Glück noch das diese Karte wohl richtig grottig unter Linux laufen soll. Also recherchierte ich weiter und bestellte mir dann die DVBSky T9580. Lustiger Weise las ich später das diese fast komplett Baugleich mit der Mystique ist, allerdings soll diese halt funktionieren. Bei der Karte handelt es sich um eine Dual Tuner Karte mit welcher man Kabel, Sat und Terrestrisch empfangen kann. Grund dafür ist das ich derzeit noch einen Kabelanschluss in meiner Wohnung habe, später aber sicher mal Sat. Außerdem ist eine pure Kabel TV Karte in Lowprofil Bauhöhe einfach nicht erhältlich oder zu teuer.
Leider komm ich bei dieser Karte an proprietären Treibern nicht vorbei, denn ausgerechnet der Treiber des Kabel Tuners (Si2168) ist Closed Source.
7. Gamecontroller
Da ich meinen HTPC wie geschrieben auch zum Spielen nutzen will, brauche ich dazu natürlich noch die passenden Controller, denn mit Maus und Tastatur is das dann doch nicht so cool vom Sofa aus. Nach ein bisschen Recherche entschied ich mich dafür mir zwei PS3 Controller anzuschaffen, da diese wunderbar mit Linux und Steam kooperieren sollen. Da mir die orginalen Controller allerdings zu teuer waren, schaute ich bei Ebay mal nach und fand hier jede Menge Nachbauten. Ich bestellte mir dann zwei Stück in Hongkong, denn der Preis von ca. 25€ für zwei im Gegensatz zu 40€ für einen war doch zu verführerisch. Nach ca. einem Monat kamen sie dann auch an und ich musste leider eine unschöne Entdeckung machen. Dazu aber später mehr.
So im großen und ganzen waren das die Komponenten die angeschafft werden mussten und zu welchen ich mir folglich Gedanken machen musste. RAM habe ich jetzt hier mal außen vor gelassen und zum Blueray Laufwerk kann ich noch nichts sagen, da ich dieses bisher noch nicht rausgesucht hab. Hier mal eine Tabelle mit den Preisen:
Komponente | Preis | Shop/Link |
---|---|---|
Gehäuse: Inter-Tech Mini ITX E-i7 | 77,80€ | Mindfactory |
MB: ASRock B75M-ITX | 59,85€ | Mindfactory |
CPU: Intel Core i3-3220T | 101,70€ | Mindfactory |
RAM: 4GB Crucial | 29,94€ | Mindfactory |
CPU Kühler: Arctiv Cooling Freezer 11 | 12,90€ | Mindfactory |
SSD: 40GB Intel 320 Series | 33,29€ | Mindfactory |
IR Receiver: CIR2-0 + Adapterkabel | 32,45€ | CoHauS |
TV Card: DVBSky T9580 | 69,90€ | DVBShop |
Controller: Bluetooth Spiel Motion Controller für PS3 | 24,36€ | Ebay |
CPU Kühler 2: Scythe Kozuti | 26,00€ | Bora-Computer |
Case Lüfter: Enermax T.B.Silence 80mm | 7,00€ | Bora-Computer |
Bluetooth: DeLock USB Bluetooth Adapter | 13,00€ | Bora-Computer |
Gesamtkosten: | 488,19€ |
UPDATE: An alle die das hier bis zum Ende lesen – Entschuldigt bitte das hier keine oder wenige Bilder zu sehen sind. Zum einen schreibe ich den ganzen Spaß rückwirkend und zum anderen bin ich gar nicht von aus gegangen das das jemand ließt, was aber wohl daran liegt das ich ausversehen die Opensource Kategorie gesetzt hab. :-D Ich werde aber noch ein paar Bilder machen und die folgenden Artikel werden sicher auch mehr enthalten.